Es war ein Mittwochvormittag im Mai. Ganz gewöhnlich, eigentlich. Ich saß im Amt, sagte meinen Namen, unterschrieb ein Formular, bekam einen Stempel – das war’s. Keine feierliche Musik, keine Glückwunschkarte, kein „Endlich du selbst!“-Schild am Ausgang. Und doch war es einer der wichtigsten Schritte meines Lebens. Seit dem 1. Mai dürfen wir unsere Nachnamen nach sorbischer Tradition tragen. Für mich stand lange fest: Wenn das möglich ist, mache ich das. Kein Zögern, kein Vielleicht. Ich wusste es einfach. Schon lange.