Der Winter macht es möglich. Zeit, um einmal in der „alten“ Fotokiste zu stöbern. So fiel mir auch ein Foto in die Hände, dass mich um knapp sechzig Jahre zurückversetzte. Ostern 1965 – eine Aufnahme von Herrn Dr. Balke aus Drebkau, eigens für ihn gestellt.
Das „ Ostersingen“
Schon höre ich (wie einst) die Stimme meiner Mutter, die uns am Ostersonntag in der Frühe bei Sonnenaufgang weckte. „Wach werden – es war also kein Traum.“ Das Öffnen des Fensters und die fast noch kalte Morgenluft vertrieben den letzten Schlafwunsch. Hört ihr die Mädchen singen? Lautlos, nach diesem Weckruf sowieso, hörten mein Bruder und ich den Gesang einer Gruppe Mädchen. Es klang sehr schön, denn die absolute Stille auf der Straße und die Morgenluft unterstützten den Chorgesang. Was sangen sie da? Christus war auferstanden! Stimmt, heute ist ja Ostersonntag! Nun waren wir wirklich wach, denn als Kinder hatten wir dann doch recht schnell die selbst aus Heu gebauten Nester vor uns. Ob vielleicht schon etwas drin lag? Nun dauerte es uns schon wieder zu lange.