Dörthe Ziemer und die Sichtbarkeit des Sorbischen

Von Peter Becker Donnerstag, 18. Dezember 2025
Dörthe Ziemer möchte, dass das Niedersorbische mehr in den Alltag einfließt. Fotos: Peter Becker

Am Anfang war es nur ein Schüleraustausch, wenn auch ein etwas besonderer: Dörthe ging an eine Moskauer Schule. Die russische Sprache, das Slawische überhaupt, gewann immer stärker die Oberhand, sodass sie nach dem Abitur Russistik, Germanistik und Osteuropäische Geschichte an der Humboldt- und Freien Universität Berlin und an der Lomonossow-Universität Moskau studierte. Nach dem Studium und wieder in der Heimat, entdeckte sie – entsprechend sensibilisiert – sogar in der eigenen Familie slawische Wurzeln. Ihre Großmutter sprach ein etwas anderes Deutsch – ein Deutsch, das oft ohne Artikel auskommt. Den Nazi-Ideologen war die sorbische Sprache ein Dorn im Auge, die sorbische/wendische Kultur und Sprache wurde schlichtweg aus den Lausitzer Schulen verbannt. Die Kinder sprachen in der Folge flüssigeres Deutsch als ihre Eltern, die sich erst langsam an die für sie fremde Sprache gewöhnen mussten. So schlichen sich Unkorrektheiten ein, die sich heute als Spreewälder Mundart darstellen.

(0 )
Bitte anmelden, um einen Kommentar zu posten
 
  • Zustellung der Wochenzeitung durch einen Zusteller oder durch die Post
  • Unsere Zeitung ist ein Muss für jeden, der sich für die Sprache, Kultur und den Alltag des autochthonen slawischen Volkes interessiert.
  • für 26,40 € jährlich

Zeitung bestellen

  • voller Zugang zu Nowy Casnik online und zum E-Paper
  • zusätzliche Funktionen (Archiv, Kommentieren, Bewerten, als PDF speichern)
  • für 14,40 € jährlich (für Abonnenten der gedruckten Ausgabe nur 9 €)

Zugang bestellen