Jurij Koch „Grubenrandnotizen“: wurězki

Von Ines Neumannojc Donnerstag, 22. Oktober 2020

28. April 1996

Gestern Vormittag in Horno gewesen. Der Bundesvorstand der Domowina tagte dort. Demonstrativ. Um seine Verbundenheit mit der todgeweihten Siedlung zu bekunden. Horno wehrt sich seit Jahren gegen die drohende Abbaggerung. Eigentlich müssten dort die Gehöfte schon verfallen sein, verkauft und verlassen, in der vom Kohlekonzern gewünschten Agonie liegen. Mit Lausitzer Dörfern lässt sich Geld machen. Aber tot müssen sie sein.

29. April 1996

Oskar Hassatzky hat die Arbeit verloren und betreibt eine zehn Hektar große Landwirtschaft im Dissener Ortsteil Grabow: Schweine, Bullen, Pferde, Hühner ... Ähnlich wie noch ein paar Mutige im Dorf. Leben könne man davon kaum. Vielleicht hört ihn am Radio jemand, der ihm bezahlte Arbeit anbieten könnte, sagt er.

9. Juni 1996

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