Hundert Jahre Volkshochschule in Deutschland und die sorbischen Sprachschulen

Von Peter Jannasch Donnerstag, 04. Juli 2019
Schulgründung 1954 in Dissenchen. Foto: Kurt Heine

Gesetzliche Regelungen für Volkshochschulen (VHS) hat Deutschland seit 1919. Die Idee der Erwachsenenbildung aber entstand in Dänemark, wo 1844 die erste VHS gegründet wurde, eine Heim-Volkshochschule für die Landbevölkerung. Bis 1867 waren derartige Schulen in ganz Dänemark verbreitet. Im Jahre 1896 kommt Bayern ins Spiel: 70 Gelehrte gründen den Volks-Hochschul-Verein München, eine Einrichtung für das gemeine Volk. Die Idee der Erwachsenenbildung fasst in Deutschland Fuß.

Im Jahre 1877 berührt die Idee der Erwachsenenbildung das erste Mal sorbisches Land. Das sächsische Kultusministerium gründet 1877 eine staatliche Sprachschule für Sorbisch, das „Wendische homiletische Seminar“. Es ist bis 1886 staatliche, dann kirchliche Einrichtung. Das Seminar hat die Aufgabe, wendische Theologen und Theologiestudenten in ihrer Sprache auszubilden und zu vervollkommnen. Hier studierten die uns bekannten Pfarrer Wylem Nowy (1870-1933) und Bogumit Šwjela (1873-1948). Das Seminar bestand bis 1936, ehe es das Schicksal sorbischer Einrichtungen und Menschen im Faschismus teilte.

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