Wie die Wenden dem Glück nachhalfen

Von Bernd Marx Mittwoch, 20. Dezember 2017
Zu einem alten wendischen Brauch gehört das neunmalige Umrunden des Wohnhauses. Fotos: B. Marx

Noch heute erinnert man sich gern in den Spreewaldgemeinden, wie die Altvorderen dem Glück etwas auf die Sprünge halfen.

Am Heiligabend war es üblich, dass die Männer nach dem abendlichen Kirchgang an einem Zaun, damals herrschten noch Holzzäune vor, schüttelten. Und dabei sagten die Männer folgenden Spruch auf: „Zäunchen, Zäunchen, ich schüttle dich, lieber Gott, ich bitte dich, lass die Hunde dahin bellen, wo ich werde meine Wirtschaft hinstellen.“ Das Bellen der Hunde sollte andeuten, worauf sich der junge Mann im kommenden Jahr konzentrieren sollte. Bellte ein Hund in Richtung eines Feldes, war der junge Mann überzeugt, dass er durch den Anbau von Kartoffeln, Rüben, Meerrettich, Gurken oder Getreide, im Herbst eine ertragreiche Ernte einfahren würde. Bellte der Hund in Richtung eines Stalles, dann konzentrierte sich der junge Landwirt auf die Zucht von Vieh, wie Rinder, Schweinen, Ziegen, Schafen oder Federvieh.

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