Sabrodt in „Leichhardt“ vor 80 Jahren umbenannt

Von Bernd Marx Mittwoch, 08. November 2017
Seit dem 12. September 1998 begrüßt dieses Schild die Besucher oder Durchfahrenden in Trebatsch, heute Ortsteil der Gemeinde Tauche (LOS). Fotos: Bernd Marx

Dass Siedlungen, Vorwerke, Dörfer oder Städte manchmal umbenannt werden, ist oft dem aktuellen politisch-ideologischen Zeitgeschehen geschuldet. So auch im Jahre 1937, als der Geburtsort des Sorben/Wenden und Australienreisenden Ludwig Leichhardt (1813 bis 1850) Sabrodt in „Leichhardtsbrück“ umbenannt werden sollte. Die preußische Regierung war überrascht, dass sich die einheimische Bevölkerung darüber empörte und Protest einlegte.

Am 6. Juli 1937 verfügte das Ministerium des Innern der Provinz Brandenburg, dass im Zuge der Germanisierung durch die Machthaber der regierenden Nationalsozialisten sorbisch-wendische Dörfer in deutsch klingende Orte umzubenennen sind. So wurden Dlugi und Weißagk bei Vetschau (heute Landkreis Oberspreewald-Lausitz) in Fleißdorf und Märkischheide, das Dorf Byhleguhre bei Burg (SPN) in Geroburg, Wendisch Buchholz in Märkisch Buchholz, Wendisch Rietz in Scharmützelsee sowie Goyatz (alle im Landkreis Dahme-Spreewald) in Schwieloch umbenannt.

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