Der Hahn ist tot

Von Ines Neumannojc Mittwoch, 17. August 2016
Als Krönung der Erntebräuche um Cottbus kann das Hahnrupfen (Foto aus Byhleguhre 2015) bezeichnet werden. Fotos: I. N. (2), S. K. (1)

Sie sind in vielen Dörfern des Spree-Neiße-Kreises und benachbarten Orten noch - und teilweise wieder - verbreitet: das Hahnrupfen und das Hahnschlagen. Diese wendischen Bräuche werden von der Dorfjugend begangen.

Genannt werden diese Erntebräuche in der wendischen Sprache allgemein als „Kokot“. Das heißt „Hahn“, weil bei ihnen mit Hilfe eines Hahnes die Entscheidung über den Erntekönig herbeigeführt wird.

Am aufwändigsten ist das Hahnrupfen/łapanje kokota, das Ihnen auf dem großen Fest in Jänschwalde/Janšojce durch die Domowina-Jugendgruppen Jänsch-walde und Heinersbrück/Móst vorgestellt wird. Ein toter Hahn hängt an einer geschmückten Pforte, durch die die jungen Männer auf Pferden reiten und dabei versuchen, einen Flügel oder gar den Kopf des Tieres abzureißen. Kostspielig ist bei dieser Variante vor allem die Ausleihe der Pferde. Es wagt auch nicht jeder junge Mann dieses Spiel, bei dem die besten in manchem Ort stehend auf dem Rücken des Pferdes die „Trophäe“ erhaschen.

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