Gottlieb Fengler – ein innovativer Förderer der wendischen Kultur

Von Trudla Malinkowa Donnerstag, 10. Juli 2025
Die wendische Inschrift der Döbbricker Glocke. Repro: Sammlung T. Malinkowa

Am 8. Juli 1910 starb in Sagan (heute Żagań) der Pfarrer im Ruhestand und Superintendent der lutherischen Kirche Gottlieb Fengler. Er stammte aus Altkranz in Schlesien, wo er am 2. Februar 1841 als Sohn des Rittergutsbesitzers geboren wurde. Nach dem Theologiestudium kam er 1867 als Pfarrer der lutherischen Kirche nach Döbbrick. Um seiner wendischen Gemeinde dienen zu können, erlernte er deren Muttersprache. 1872 zog er von Döbbrick nach Cottbus um, von wo aus er beide Gemeinden betreute. In beiden Orten baute er neue Kirchen, 1878 die Petruskirche in Döbbrick und 1879 die Kreuzkirche in Cottbus. 1885 wurde er zum Superintendenten der niederschlesischen Diözese der lutherischen Kirche ernannt. Ab 1901 lebte er im Ruhestand in Sagan.

In der wendischen Geschichtsschreibung ist Gottlieb Fengler weitgehend unbekannt. Zu Unrecht, denn der gebürtige Deutsche trug mit zwei Innovationen zur Bereicherung des wendischen Lebens bei: 1873 sorgte er für den Guss der ersten Glocke mit wendischer Inschrift und 1879 für den Druck des ersten Volkskalenders mit wendischem Text.

Die Glocke

in Döbbrick 1873

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