Die Trachten liegen vorerst wieder in der Truhe

Von Jost Schmidtchen Donnerstag, 22. Februar 2024
Ramona Schur hat einige Trachtenteile für ein Pressefoto herangeholt, wie eine Kindertracht, die Arbeitstracht, eine Männerhose und die Tracht für eine junge Frau. Fotos: Jost Schmidtchen

Spremberg/Grodk. Vor mehr als 120 Jahren gehörte die Spremberger sorbische Tracht noch zum Alltag in der Stadt und den umliegenden Dörfern der Region. Nach der vorletzten Jahrhundertwende wurde sie zunehmend verdrängt infolge der Zuwanderer aus anderen Gebieten, die hier Arbeit fanden in der Textil- und aufstrebenden Braunkohleindustrie. Zum Wendischen hatte diese neue Bevölkerung keinen Bezug. Die Trachten verschwanden aus dem öffentlichen Stadtbild, viele aber wurden von ihren Trägerinnen aufbewahrt und so sprichwörtlich zu „Truhentrachten“. Ans Licht zurückgeholt hat sie Anfang der 1980er Jahre Dr. Lotar Balke, der in Drebkau lebte. Er war studierter Ethnograph, sorbischer/wendischer Volksforscher und Spezialist für sorbisch/wendische Bräuche und Traditionen. Zu dieser Zeit gründete er den „Wolkenberger Sorbischen Hochzeitszug“, der nach der bergbaubedingten Umsiedlung der Einwohner nach Spremberg (um 1989) in „Spremberger Sorbischer Hochzeitszug“ umbenannt und Anfang der 1990er Jahre als e.V. fortgeführt wurde.

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