Ostslawische Sprachen im Konflikt

Von Claudia Dathe, Olga Radetzkaja und Thomas Weiler Mittwoch, 15. Juni 2022
Mehrsprachigkeit, Sprachwechsel und Sprachhierarchien sind auch unter benachbarten Sprachen Thema. Illustracija: pch.vector/freepik/NC

Die ostslawischen Sprachen Russisch, Ukrainisch und Belarussisch suchen ein neues Verhältnis zueinander. Zwei Übersetzerinnen und ein Übersetzer berichten von den Herausforderungen, vor denen sie stehen.

Der Krieg verändert die Farben. Plötzlich ist die Welt schwarz-weiß, streng konturiert. Und auch die Sprache ist für viele plötzlich schwarz-weiß“, schreibt Serhij Zhadan in seinem Essay „Kaplane und Atheisten“. Wenn die Sprache ihre Schattierungen verliert, wird sie zerstört. Als Literaturübersetzer – wir übersetzen aus dem Ukrainischen, Russischen und Belarussischen – haben wir mit dieser Zerstörung unmittelbar zu tun. Wir beobachten, wie der Gebrauch der Sprachen sich verändert, wie sich Bedeutungen verschieben, wie die lesenden und schreibenden Gemeinschaften auf diese Veränderungen reagieren, wie Wörter oder Wendungen unbenutzbar werden.

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