Das traditionelle ländliche Handwerk zu pflegen, hat sich das Museum von Anfang an vorgenommen. Wie Museumsarbeit und Privatinitiativen sich oft die Hand reichen, zeigt das Beispiel des Spinnens. Neun Frauen treffen sich inzwischen regelmäßig zu Hause und kürzlich auch zur Spinte in den Museumsräumen.
Es ist schon vier Jahre her, als in der Sorbischen Webstube das alte Spinnrad seinen Dienst nicht tun wollte. Ausgerechnet in der Museumsnacht, und ausgerechnet Ingrid Standke musste das passieren. Besucherin Margit Semisch aus Löschen, eine schon erfahrene Spinnerin, sah gleich, was los war: „Das wird nichts, da ist einiges kaputt und etwas fehlt.“ Sie wusste Rat, und so machte Drechsler Weinhold in Spremberg das museale Gerät wieder ganz. Doch die Fachsimpelei der beiden Frauen blieb. Schließlich zogen sie immer mehr Interessierte in ihre Runde und vervollkommneten sich in der alten Handwerkskunst. Aus „Altpetershain“, Domsdorf, Drebkau und Umgebung versammelte sich geballtes Wissen und eine Portion Neugier über die Arbeit mit Wolle und Faden.