Wenn man meine Großmutter, als sie noch ein Kind war, fragte: „Wem’s bist Du?“ antwortete sie: „Na ich bin Koals Anka!“ Und dann kam immer die Frage: „Und von was fürn Koal, den warmen oder den kalten?“„Na von den kalten!“
In Kolkwitz gab es um 1880 nämlich zwei Handwerksmeister mit dem Namen Koal. Der eine war der Schmiedemeister, der warme Koal, und der andere war ihr Vater, der Maurermeister, eben der kalte Koal. Er hat unter anderem die alte Kolkwitzer Schule gebaut, sein Wohnhaus in der Glinziger Straße 1, das heute noch dort steht, und auch in der Schulstraße gegenüber vom denkmalgeschützten Haus Chuttke das schöne Wohnhaus mit einem Säulenportal, Frontispiz und einer Freitreppe. Dorthin brachte sie ihrem Vater, als er das Haus baute, das Mittagessen und sie hat sich auf die noch am Boden liegenden Säulen ausgeruht und ist dann mit dem Essen für ihre ältere Schwester Marie weiter nach Cottbus in die Tuchfabrik gelaufen.