Nowy Casnik

Nowy Casnik

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Unsere Einladungen beginnen mit den Worten: „Dobry źeń lube gósći, witajśo k nam do Dešna!“ – „Guten Tag, liebe Gäste, herzlich willkommen in Dissen!“ Auch auf dem Fest werde ich unsere Gäste zweisprachig auf Niedersorbisch/Wendisch und Deutsch begrüßen. Dissen-Striesow und die gesamte Re­gion um Burg freut sich, Gastgeber für das 8. Brandenburger Dorf- und Ernte­fest in Dissen sein zu dürfen. Ein Landes­fest in der Region zu haben, ist schon etwas Besonderes und sicherlich eine Ein­maligkeit für uns alle. Dement­sprechend unterstützen die Gemeinden des Amtes Burg/Spreewald, aber im Speziellen auch die Bürger aus Dissen und Striesow die Vorbereitung und Durchführung dieses Festes. Wir haben allein in der Kinderbetreuung über 100 Leute im Ein­satz! Wenn es den Kindern gefällt, gefällt es sicher auch den Eltern, und so soll es ja sein. Wir haben vier Bühnen im Dorf verteilt und über 180 Marktstände. Die gro­ße Festbühne im Ortszentrum wird sicher­­lich ein Publi­kums­magnet. Aber auch die kleinen Bühnen, hinter der Kir­che zum Beispiel und an der Feuer­wehr, werden Anziehungspunkte sein, jede auf ihre Weise. Die Bühne in direkter Nachbarschaft der Biobauern bietet natürlicherweise viele Tiere und landwirtschaftliche Technik, aber auch ein buntes Programm über zwei Tage. Der Biobauer lädt alle seine fast 1.000 Landverpächter ein, sie werden hier ihr Hoffest feiern. Der zweite große Agrarbetrieb aus der Region, der Fehrower Agrarbetrieb, wird mithelfen, den Bauernhof im Ortszentrum mit Tieren zu gestalten. Erstmals wird sich das Brandenburger Dorf- und Erntefest über zwei Tage erstrecken. Das hat den einfachen Grund, dass wir es nicht geschafft haben, unser umfangreiches Kulturprogramm, gerade was sorbische/wendische Traditions­pflege betrifft, an einem Tag unterzubringen. Wenn man allein an das Hahn­rupfen denkt, funktioniert es einfach nicht, einen Festumzug und dann noch ein Hahnrupfen durchzuführen. Wir wollten unbedingt die vielen sorbischen Kulturgruppen da haben, und auch das sorbische Konzert am Sonntag mit nA und, mit den Folksamen, mit Bernd Pittkunings, den Drjewjanki und vielen anderen. Um zu zeigen, wie vielfältig die sorbische Kultur ist und wie man auch mit dieser Kultur junge Leute ansprechen kann. An einem Tag war das nicht möglich. Das war uns so wichtig, dass wir diesen zweiten Tag mit Hilfe von Gemeindemitteln und Sponsorengeldern gestalten, da wir ihn nicht gefördert bekommen. Wir sind allen Helfern und Unterstützern sehr dankbar, dass uns das gelungen ist. Wir haben im Moment in Dissen mit vielen Baumaßnahmen gleichzeitig ein Baugeschehen, wie wir es 15 Jahre nicht hatten. Derzeit wird die Museums­erweiterung, der erste Bauabschnitt des Projektes „Stary lud“ („Altes Volk“, mehr dazu auf Seite 13) vollendet. Unter anderem wird dort in der ehemaligen Stor­chen­ausstellung ein Gästeempfang errichtet. Das bedingt widerum, dass wir im Vierseitenhof in der Döbbricker Straße ein neues Domizil für die Stor­chen­ausstellung schaf­­fen mussten. Eine wunderschöne Ausstellung ist dort entstanden. Dort ist ein erster Schritt getan worden, diesen Hof als Eingangstor zur Spreeaue als Naturkundezentrum zu gestalten. Damit im Zusammenhang ent­steht im Garten am Spreeweg ein Park­platz. Es kommen jetzt nicht mehr 500 Besucher jährlich wie vor 15 Jahren nach Dissen, es sind inzwischen mehr als 10.000, und sie müssen irgendwo ihr Auto abstellen können. Dort haben wir eine Lösung gefunden, die uns für die Spreeaue, für das Naturkundezentrum und für unser Projekt „Stary lud“ hilft, umweltschonend und schön versteckt Parkmöglichkeiten anzubieten. Es kommen ja nicht alle Gäste mit dem Fahrrad. Der Bau des Spreeweges sollte bis 2013 fertig werden, jetzt wird er im September 2011 fertig. Das sind die positiven Begleiterscheinungen, wo alle Be­teiligten mitspielen. Fred Kaiser
*Döbbrick/Depsk*. Über 20 Zuhörer, vorwiegend aus Döbbrick, fanden sich am vergangenen Dienstag in der alten Schule zusammen, um den Vortrag über die hiesigen wendischen Hof- und Familiennamen zu hören. Der Dozent war Chefredakteur des Nowy Casnik Gregor Wieczorek, der selbst mehrere Jahre im Dorf gewohnt hat und mit der Situation des Wendischen im Ort gut vertraut ist. Unter den Anwesenden war auch der Döbbricker *Richard Matusch*, Wie­czoreks „Lehrmeister“ in Sachen Wen­disch. Ihm dankte der Dozent, denn ohne ihn wäre es wahrscheinlich nicht möglich gewesen, die über 90 wendi­schen Hofnamen in Döbbrick zusammenzutragen. Die Zuhörer bekamen das erste namentliche Verzeichnis aller Bauern im Ort aus dem Jahre 1652 ausgehändigt. Diese Inventarliste hatte die königliche Regierung anfertigen lassen, um die Folgen des 30jährigen Krieges abschätzen zu können. „Fast alle darin enthaltenen Namen existieren heute, über 350 Jahre später, im wendischen Sprachgebrauch immer noch als Hofnamen“ – stellte der Vortragende fest. Ihre große Beständigkeit erklärte er unter anderem damit, dass die herrschaftliche Verwaltung diese Namen über lange Zeit als eine Art Steuernummer gebrauchte: die Höfe konnten an andere Besitzer wechseln oder über die weibliche Nachfolge vererbt werden – der Name des ursprünglichen Besitzers blieb häufig an dem Hof über Jahrhunderte hinweg hängen und ging auf die neuen Bewohner über. Die Anwesenden erfuhren auch, dass die heutigen Familiennamen wendischen Ursprungs durch die ortographische und phonetische Anpassung an die deutsche Sprache sich von ihrer Ausgangsform entfernt haben. Hier zeige sich der hohe Wert der Hofnamen: diese seien vorwiegend mündlich tradiert und dem wendischen Sprachgebrauch vorbehalten geblieben, in ihnen sei die wendische Lautform sowie das komplizierte slawische Personennamensystem unverfälscht erhalten geblieben. *Swěźeńkojc*, *Pěśikojc*, *Bałźic*, *Šćepulic*, *Hapulic*, *Pśibojc* seien bis heute gebräuchliche Hofnamen in Döbbrick, denen amtliche Familiennamen wie *Schweschen*, *Pöschk*, *Bahlisch*, *Schepula*, *Ap(p)el* und *Schiebo* entsprächen. Während Forscher die wendische Ursprungsform anhand der Belege aus deutschsprachigen Quellen zu rekonstruieren suchten, könne man sie in Döbbrick und den umliegenden Dörfern heute noch aus dem Munde der ältesten wendischsprachigen Generation im Original zu hören bekommen – erklärte Wieczorek dem Publikum. Der Vortragende widmete einen Teil seines Vortrags den ältesten fassbaren slawischen Personennamen in der Niederlausitz. Von altslawischen Namen wie *Luborad*, *Miłorad*, *Dobro­bud* oder *Chotěbud* leiten sich einige Lausitzer Ortsnamen ab, z. B. _Lieberose_, _Mühlrose_, _Doberbus_ (heute _Doberburg_) und _Cottbus_. Aber auch in den heutigen Familien- oder Hofnamen der Umgebung seien solche altslawischen zweigliedrigen Namen zu finden: *Wšorad* (Schorradt; = „Alllieb“), *Wěcsławk* (Wetzlauck; = „Mehrruhm“); *Pśibo* (Schiebo; < Kurzform von *Pśibysław*; = „zunehmen + Ruhm“). Dies sei ein Hinweis für eine sehr hohe Beständigkeit einiger Hofnamen, die ins Mittealter zurückreichen müsse, in eine Zeit also, wo solche archaischen Rufnamenstypen noch im allgemeinen Gebrauch waren. Später seien diese fast vollständig von christlichen, biblischen oder deutschen Rufnamen verdrängt worden, die sich wiederum durch zahlreiche Ableitungen zu neuen Familien- und Hofnamen verfestigt hätten. Zu den letzteren, sehr großen Gruppe gehörten Namen wie *Bałź* (Bahlisch; < Balthasar oder Waldemar), *Matuš* (< Mattheus), *Mjerśeńc* (Merschenz; < Martin), *Kještan* (< Christian). Einige Namen chrakterisierten die Wohnstätte des Namensträgers, wie z. B. *Nakońc* (< na kóńcu; = am Ende) oder *Budaŕ* (Buder; = Büdner), andere seien Hinweis auf dessen Herkunft, wie z. B. *Glinsk* (= der wendische Name des Ortes Glinzig). Eine umfangreiche Gruppe bildeten Bezeichnungen von Berufen und Ämtern: z. B. *Krawc* (Krautz; = Schneider), *Kólasaŕ* (= Ra­de­macher), *Šenkaŕ* (Schenker), *Šułta* (= Dorfschulze). Von einem spieleri­schen Umgang der Wenden mit ihrer Sprache zeugten viele sog. Übernamen, welche Charaktereingenschaften oder körperliche Merkmale des Namens­trägers bezeichneten, z. B. *Mudra* (< mudry = klug). Unter ihnen seien viele Spottnamen zu finden, z. B. *Brjuchac* (Bruchatz; < brjuch = Bauch), *Knocha* (= Knochen) oder *Zajźic* (< Zajźewic; zajźewa = Hindernis). „Ein sehr interessanter Vortrag mit lustigen Beispielen“, meinte Ramona Tonn, Sekretärin am Niedersorbischen Gymnasium in Cottbus nach dem eineinhalbstündigen Referat. Eine andere Zuhörerin, die in Döbbrick geboren ist und seit vielen Jahren in Cottbus lebt, bedauerte, dass sie sich in ihrer Jugendzeit für solche Themen nicht interessiert habe. Jetzt sei das Interesse da, es gebe jedoch fast niemanden mehr im Dorf, der darüber Auskunft geben könnte. Auch Wieczorek warnte: Mit dem Schwinden der wendischen Umgangssprache im Dorf drohe der reiche Namensschatz unwiederbringlich verloren zu gehen. Die viele Arbeit und Recherche hat sich also offensichtlich gelohnt. Man kann hoffen, dass sich mehr Menschen aus der Region darum bemühen, ihre slawischen Wurzeln zu erforschen, Noch gibt es „die Alten“, die dabei helfen können. Der Vortrag Unser slawisches Erbe: Die Hof- und Familiennamen in Döbbrick wurde von der Schule für niedersorbi­sche Sprache und Kultur veranstaltet (www.sorbische-wendische-schule.cottbus.de). *Sophie-Charlotte Merz / G. W.* ________________________ *Walter Wenzel* *Niedersorbische Personennamen aus Kirchenbüchern des 16. bis 18. Jahrhunderts* Das neueste Werk des Leipziger Slawisten und Namenkundlers Prof. Dr. Walter Wenzel. Angelehnt an die »Studien zu sorbischen Personennamen« konzentriert sich der Autor hier ausschließlich auf den niedersorbischen Sprachraum. Die Grundlage für das historisch-etymologische Wörterbuch, das über 8 400 Namenartikel mit ca. 48 500 Belegen umfasst, bilden vorwiegend Niederlausitzer Kirchenbücher aus dem 16.–18. Jahrhundert. 16 mehrfarbige, kommentierte Karten, ein rückläufiges Wörterbuch sowie Statistiken und Register vervollständigen dieses speziell für die slawische Familiennamenforschung äußerst nützliche Nachschlagewerk. Erschienen im Domowina-Verlag, 519 S., 16 mehrfarbige Karten, Hard­cover. ISBN 978-3-7420-1922-6. 24,90 €.
srjoda, 28 september 2011 14:00

Krabatowa powěsć w silhouetowem filmje

*Chóśebuz/Cottbus*. 340 źowćow a gólcow wót 3. do 6. lětnika jo zajźony stwórtk w zalu rekonstruěrowanego kina „Weltspiegel“ sejźeło – wše połne napnětosći. Wóni su how pśijěli z dogromady 11 zakładnych šulow, aby sebje woglědali silhouetowy film „Sedymy wron“, nawjerśony w digitalnej technice pó Krabatowej powěsći. Nimska a górnoserbska wersija togo źiśecego filma jo měła dawno juž swóju premjeru w Sakskej. Něto jo se prědny raz teke pokazało dolnoserbske sfilmowanje. Weto njejo se to deklarěrowało ako swětowa premjera, ale skerjej ako testowe pśedstajenje. Producenty filma wót firmy mediahaus Kreischa a zagronite za projekt wót Chóśebuskego Rěcnego centrum Witaj su kśěli wutestowaś, kak młode pśiglědarje reagěruju na 70 minutowe tšojenja a dožywjenja togo „Sedymego wrona“ we full HD a suroundton kwaliśe! Wopšawdna swětowa premjera silhouetowego filma buźo akle 13. oktobra na mjazynarodnem Schlingel-festiwalu źiśecego a młoźinskego filma w Kamjenicy (Chemnitz), źož buźo jury nejlěpše produkcije mytowaś. We „Weltspiegelu“ jo dał něgajšny wjednik RCW Kito Ela start za jadnorazowe filmowe pśedstajenje: „Se groni, což dłujko trajo, to se raźijo. A se myslim, až se to grono how źinsa ako wěrne wopokažo.“ Jomu maju se małe woglědarje kina źěkowaś, až mógu głos Krabata słyšaś w dolnoserbšćinje. Ako jo wón šeł lětosa na pśedwuměńk, jo Kathrin Šwjelina pśewzeła zagronitosć za projekt, jogo realizaciju su spěchowali Vattenfall, Domowina a RCW. Dr. Klausjörg Herrmann, wjednik firmy mediahaus, jo źiśam krotko pśedstajił wšyknych tych, ako su film sobu producěrowali we tych dogromady 29 mjasecach. Wón sam jo 505 dnjow za trikowym blidom stojał, aby na źeń dostal 10 sekundow gótowego materiala. Jogo firma jo ta jadnučka na swěśe, ako silhouetowe filmy hyšći producěrujo. Cyni to z pomocu digitalneje techniki. Scenariske knigły w nimskej rěcy stej napisałej dr. Hermann a Hedda Gehm. Do pśestajenja do dolnoserbskeje rěcy jo se pón dała Helga Uhlherowa. Ako jo njezjapki wumrěła, jo Christa Elina z Chóśebuza jeje zachopjone źěło dalej wjadła a docyniła. Wóna jo teke z Maximilianom Hasackim z Dešna wjele zwucowała, kótaryž jo Krabatoju swój głos pósćił. Wšykne druge paršony we tom jadnanju njepowědaju. Jano někotare markantne sady groni Manfred Starosta w roli starego Krabata. Nawjerśeńske knigły za „Sedymego wrona“ se njezepěraju daniž na „Carny młyn“ wót Brězana daniž na kino-film „Krabat“ wót Preußlera, ale na spócetnu powěsć, kenž jo towaristwo cepta­rjow w Lipsku napisało w lěśe 1918. A se wě - ceptarje raźi drugich pówucuju. Zazdaśim źo we tom jadnanju bejnje wó to, až Krabat ma góruce póžedanje, aby nawuknuł cytaś a pisaś, a až slědkoju spóznajo, až to guslowarstwo jogo napśecej glucnego njewucynijo, ale až w žywjenju lice pśijaśelstwo, lubosć a spšaw­ne procowanje. Pśi pśedstajenju su źiśi špontanje se cha­chali a klatśali. Casy su pak z wjelikimi wócymi a z poł wótcynjomi gubami ceło gnute to tšojenje prědku na płachśe pśeslědowali. „Až jo musał Krabat hyś w zymjem pšosyt wó klěb do města, to jo mě było luto. Tšašece jo było to handa­nje w młynje carnego młynika a teke to, gaž jo pśišeł ten dušełapaŕ se holit jadnogo wrona“, jo nam gronił Jeremy Peglow (4.) z Janšojc. Źiśam jo se ten film wjelgin spódobał, ale snaź jo był tšošku pśedłujki? Wěsty njeměr ku kóńcu pśedstajenja by mógał znamje za to byś. Wjelika chwalba za pśirodny głos Krabata, za muziku a za na kontrastach bogate barwy silhouetow. Prědny dolnoserbski wustśigankowy film buźo za šule a druge zajmce k dostaśeju ako DVD a Blu-ray pó swójej premjerje na Schlingel-festiwalu w Kamjenicy. A. D.
srjoda, 28 september 2011 14:00

Sadowe bomy za derjeměśe luźa a natury

Sadowe bomy w burskich gumnach a teke na dwórach su typiske za naš region. Ale jich bywa mjenjej, dokulaž sad jo na pśedań wob cełe lěto, a luźe njamaju z tym wjele źěła. Comy howko wupokazaś, až móžośo něco dobrego za sebje a za Wašu wjas cyniś, gaž sajźijośo sadowy bom. Pozitiwny efekt jo hyšći wětšy, gaž pśi tom glědaśo na to, až jo to stara sorta sadu. Źinsa jo na pśedań mały źěl tych sortow, kótarež docełego dajo. Zjadnorjenje a norměrowanje se how wustatkujo. A gaž nichten njebuźo tych starych sortow kubłaś, ga budu wóni wótemrěś. Z tym by se teke zgubiła drogotna kombina­cija genow, a se wě jadna jadnorazowa sorta sadu. Te bomy, kótarež su južo naše prědowniki kubłali pśez 100 lět a dlej, mógu w našom klima derje wutraś a płody njasć. Chtož k tomu pśinosujo, až budu take sorty wu nas nadalej žywe, ten móžo spokojom byś, dokulaž jo něco dobrego cynił za naš region. Ale se wě ma domacne kubłanje sadu wó wjele wěcej lěpšynow. Njok we tom konteksće pśewjele tłocyś na lěpšynu za pcołkarstwo, a teke njamusym Wam groniś, až ze swójogo sadu móžośo nej­žlep­šy a nejtuńšy most napóraś. Mjazy tymi starymi sortami su někotare, kó­tarež su wósebnje dobre. Z wó­raškow na pśikład móžośo napóraś wjelgin dobry most. Prof. Krausch z Pódstupima, kótaryž pó­chada z Gubina, jo Casnikoju k wěsći dał, až su pśed drugeju wójnu most wót tych wóraškow eksportěrowali až do A­me­riki – tak woblubowany jo był. Gubinske sadowe góry su byli na pód­zaj­tšnem boku Nyse, źinsa zasej wóžywjuju tamnu tradiciju kubłanja sadu. A ta jo była wjelika. Z 13. stolěśa až do wokoło 1850 su kubłali w Gubinje wino, kótarež su eksportěrowali až do Szczecina. Dla špatnych žnjow su we tych winicach pón kubłali sad, kótaryž su mógali ze zeleznicu wózyś do Barlinja. Pódla Werdera jo był Gubin to sadowe gumno Marki. Tamny sad jo było jěsno zdrjały, a we 20 mostar­njach su pśeźěłali to, což njejsu pśedali. W knigłach Was bewahren die Forscher von Horno? jo wjele zaj­mnego wó tom napisał Reinhard Heller. Rogow jo był 17 km wót Gu­bina zdalony, a se wě su byli Rogojske gum­nyška wót Gubina wobwliwowane. Wó­raškow jo slěźaŕ Heller tam wjele na­ma­­kał, a wósebnje dobre tenki sorty Gu­bener gelbroter Spilling. Wóni jěsno ­zdrja­ju, su k wšyknomu k wužywanju a sło­źe super. Gaž kublośo ten sad, ga nja­ma­śo jano něco dobrego w gumnyšku, ale sćo teke wjelgin dobry statk wugbali. I. Neumannojc
Naša redakcija a Šula za dolnoserbsku rěc a kulturu pśepšosujotej Was wutšobnje na nazymske wandrowa­nje z Nowym Casnikom. Sobotu, 15. oktober, comy gnaś niźi 13 km pó kšajźnych sćažkach a drožkach wót Žylowa do Hochoze – pśez gólki, łuki a pastwy. K atrakcijam budu słušaś mjazy drugim: Žylojski wětšnik; woglěd k Frycu Markarjeju, ako kublo damjelenje; bio-gusarnja; rěcne łuki, źož se pasu tury a kóniki; renaturěrowana strona w Žylojskich nadrěkach, źož su wót­twarili pušćalnicu; wobjed w kjarcmje na Majberku; wótlažane rolnikar­ske strony pśi Małksy, Brusne góry, jazork na Gryzu (chtož se zwěrijo, móžo se pókupaś!) Šefredaktor Gregor Wieczorek buźo wulicowaś wót historije, natury, wót stroninych mjenjow a njewšednych tšojenjow, ako su z tymi stronami zwě­zane. How buźośo móc pśiś do rozgrona z casnikarjami a drugimi luźimi, ako rad serbske powědaju. Móžośo pśi tom pśednjasć swóju kritiku a žycenja, ako pótrjefiju Waš Casnik abo rěcnu šulu. Na wandrowa­nju comy póžywaś kšasnu naturu w pi­sanem nazymskem woblace­nju, se na­póžeraś fryšnego lufta a spódob­nje źeń pśepóraś w serbskej atmosferje. Wandrowanje jo dermo. Jězd z busom, wobjed a piśe na Majberku dej kuždy sebje sam zapłaśiś. Wzejśo sebje dosć k jěźi a piśu sobu na drogu! * Zmakajomy se zajtša zeger 8.15 w Žylowje pśed šulu (na busowem zastanišću). Chtož bydli w měsće abo pśijěźo do Chóśebuza z bonu, dosta­njo se do Žylowa k šuli nejlažčej z linijowym busom 15-47. Toś ten bus wótjěźo pśi Chóśebuskem dwórnišću zeger 7.55 (parkowanišćo prězy zachoda); druge zastanišća: měsćańska promenada (pśi kupnicy Blechen Carré) 8.00, prědku měsćańskeje hale 8.01, kupanišćo Laguna 8.05. Dalšne informacije pód www.cottbusverkehr.de. * Do Žylowa móžośo pśijěś teke z awtom a jo how wóstajiś. Z Hochoze slědk pójěźomy z linijowym busom 21 do města (wótjězd w Hochozy zeger 14.53, pśijězd do města k dwórnišću: 15.39, wóthow jěźo ned bus 47 slědk do Žylowa – pśijězd k šuli: 16.17). Ten samy źeń wjacor zeger 18.00 jo literarna kjarmuša w Prjawozu. Chtož co se na njej wobźěliś, móžo weto na našo wandrowanje sobu pśiś – my buźomy zawcasa zasej doma!
srjoda, 12 oktober 2011 14:00

„Pótrjeby wuslěźiś”

Budyšyn/Bautzen. W slědnem Casniku smy wózjawili interview z Mětom Bena­dom, kótaryž jo wótněnta stawny kontaktowy partnaŕ Serbskego ludowego ansambla za Dolnu Łužycu. Jaden z jogo nadakow buźo sobuźěło za muzikowu akademiju, kótaruž ansambel rowno natwarja. Intendantku ansambla Milena Vettraino smy pšašali, kake plany maju z teju akademiju, a kak su se myslili pśi tom na Dolnu Łužycu. Rozgranjała jo se z njeju Ines Neumannojc. *Nowy Casnik: Kněni Vettraino, co jo ta nowo załožona muzikowa akademija zapšawym? Milena Vettraino:* Orchestrowa akademija jo z komorneju muziku skoplowana, teke mamy spiwarsku akademiju a jadnu rejowarsku akademiju. To słuša do wobcerka muzika a reje. Do wobcerka rucnikarstwo słušaju šlodarstwo, technika, wugótowanje a dramaturgija. K orchestrowej akademiji słušaju teke serb­ske ludowe instrumenty. *Co jo zaměr muzikoweje akademije, za co sćo ju załožyli?* My trjebamy dorost. A to pomina wjele casa, aby mógał se ten dorost wuwiś. A dokulaž my pśecej zasej dorost pytamy – dobrych muzikarjow a rejowarjow –, som ja se ten zaměr stajiła se wó muzikowy, rejowarski a rucnikarski dorost staraś. *Kak móžośo Waš zaměr dojśpiś pśez tu akademiju?* My pśigótujomy młodych muzikarjow za wusoku šulu. Smy měli sobotu pśed tyźenjom pśedgraśe a pśedspiwanje. How su młode luźe měli móžnosć swóje znaśa a zamóžnosći demonstrěrowaś. Pśi tom smy namakali jadnu młodu serbsku fagotistku, kótaruž buźomy w běgu jadnogo do dweju lětoma pśigótowaś na pśiwześowe pśespytowanje na wuso­ko­šulu. W chorje mamy dweju akademi­sto­wu, kótarejuž my teke na studium pśi­gótujomy. Slědne pśedspiwanje a pśed­graśe smy měli 8. oktobra, tam jo była pśipódla jadna klarinetistka z Chó­śe­buza. Naše ceło małe źiśi kublomy w źiśow­njach. Zgromadnje z Rěcnym centrumom Witaj smy zachopili projekt, źož pśez reju zwucujomy serbsku rěc. Mamy jadnu rejowarsku pedagogowku a jadnu rěcnu pedagogowku wót Witaj. Naša rejowarska pedagogowka zwucujo z nimi reje, a ta rěcna pedagogowka rozkładujo to na serbski. W źiśowni Glückskäfer w Budyšynje smy z tym zachopili, to jo naša pilot-źiśownja, a tam jo ten projekt wjelgin derje zastartował. Źiśi maju kradu wjele wjasela pśi tom. *Móžošo to wšykno zwónoźeś z tymi kapacitami, kótarež južo maśo?* Smy planowali styrjoch rejowarskich pedagogow, kótarež se staraju wó ten dorost a teke wó lajske rejowarske kupki. Kněz Farkas pśewzejo ludowe instrumenty a buźo zgromadnje z Lubinu Žuroweju w Chóśebuzu źiśi rozwucowaś. Nejpjerwjej buźo wón Lubinu wukubłaś, a pótom buźo kněni Žurowa te źiśi kubłaś. *To groni, až maśo južo konkretne plany, což nastupa Dolnu Łužycu?* Jo, zawěsće. Mamy jadnogo koordinatora za Dolnu Łužycu, kótaryž w Chóśebuzu źěła. A wón buźo wuslěźiś, kaka specielna pótrjeba w spiwanju a w rejach wobstoj w Dolnej Łužycy. Kótary chor ma pótrjebu, kótare rejowarske kupki trjebaju pomoc, tak aby mógali to wšykno planowaś. *A maśo wliw na to, až te młode luźe, kótarež budu absolwěrowaś Wašu muzikowu akademiju a wuspěšnje wótzamknu studium, se wrośiju k Wam slědk?* Ně. My njamóžomy zawěsćiś, až změ­jo­my za te młode luźe źěłowe městna. Ale my móžomy tym młodym cłowje­kam pomogaś pytaś źěło. Na pśikład mys­lim se na pśikład na moderaciju. Wšykne laj­ske kupki a chory se wjasele, gaž tam něchten pórědnje prězy stoj a móžo de­rje moderěrowaś. A to mógu teke pla nas wuknuś. Indiwiduelnu pótrjebu wiźeś a spě­cho­waś, to jo jaden wjeliki zaměr teje noweje akademije. Dokulaž jaden orchesterowy muzikaŕ, kótaryž pśiźo wót studiuma a njama žednych nazgónjenjow we graśu w orchesterje, ten njamóžo wobstaś.
Das FORUM NL hält an seiner Position der Festigung der institutionellen Struk­turen in der Niederlausitz und Schär­fung ihres Profils fest, und macht ­dies ausdrücklich öffentlich kenntlich, auch wenn die Erwartungshaltung – mehr Selb­ständigkeit den niedersorbi­schen In­stitutionen durch mehr Selbst­verwaltung – seinerzeit einigen Wirbel ausgelöst hat. Inzwischen ist unübersehbar, dass zwischen der Ober- und Niederlausitz nicht nur asymmetrische Verhältnisse hinsichtlich der Bedrohung beider Spra­chen, sondern auch hinsichtlich der För­derung im institutionellen Bereich bestehen. Das FORUM erkennt an, dass die Verantwortlichen einzelner sorbischer Institutionen seit der ersten Stellung­nahmen des FORUMS (Teil 1 6.7.2010, Teil 2 24.8.2010) damit begonnen haben, die besondere niedersorbische Situation zur Kenntnis zu nehmen und in gewisser Weise darauf zu reagieren. Diese hoffnungsvollen Ansätze gilt es, weiter zu entwickeln. Leider haben die Positionen des FORUMS bislang keinen Eingang in die konzeptionellen Überlegungen zur Neuordnung der sorbischen Institutionen gefunden, was in den Entscheidungen des Stiftungsrates vom 30.6.2011 deutlich wird. Zur Überwindung der institutionellen Asymmetrie fordert das FORUM:  eine Analyse = die Auf­schlüs­se­lung der Finanzen der Stiftung für das sorbische Volk entsprechend ihrer Ver­teilung zwischen Ober- und Nieder­lausitz durch die Stiftungsverwaltung  Planung = die Beachtung dessen, dass die Gelder des Landes Brandenburg und der entsprechende Anteil der Bun­des­mittel, die die Stiftung erhält, für Bedürfnisse in der Niederlausitz geplant und eingesetzt werden Die Bemühungen um den Erhalt der niedersorbischen Sprache und Kultur erfordern ein effektives Funktionieren der niedersorbischen Institutionen und Projekte. Deswegen lehnt das FORUM NIEDERLAUSITZ die Gründung des „Hauses der sorbischen Sprache ab“.* Darüber hinaus erwartet das FO­RUM, dass folgende Fragen geprüft wer­den: • Wie kann ein Ausgleich für die über Jahrzehnte einhergegangene finanzielle und personelle Asymmetrie zwischen Ober- und Niederlausitz in Beschlüsse des Stiftungsrates Eingang finden? (ein Ausgleich würde auch positive Effekte für die Entwicklung des sorbischen Lebens in der Mittelausitz haben) • Welche konkreten Maßnahmen zu strukturellen Veränderungen im Sinne des Ausgleichs werden bei der Stiftung für das sorbische Volk und bei der Domowina umgesetzt? (z.B. ein Referent für die Niederlausitz bei der Domowina, Projektmittel für die Niederlausitz) • Wie werden Kapazitäten im WITAJ-Sprachzentrum in Korrelation zur Ent­wicklung der WITAJ-Bewegung angemessen verteilt? (z. B. Stipendien zur Ausbildung von Kindergärtnerinnen und Erzieherinnen) • Beinhaltet das Konzept der neugebildeten Akademie des Sorbischen Na­tio­nalensembles im Sinne des Aus­gleichs der Asymmetrie Elemente zur För­de­rung der Niederlausitz? (z.B. Unter­­­stüt­zung für Tanzgruppen und Chöre, Unterstützung der Laienkunst, För­de­rung junger Talente) • Welche zusätzlichen Theater­projekte sollen in der Niederlausitz umgesetzt werden, hierbei besonders für die Zielgruppe der Kinder und Jugendliche und wer ist mit ihrer Umsetzung betraut? (200.000 € stehen zur Verfügung) • Wie kann die Asymmetrie bei der Herausgabe von Schulbüchern und schulischen Materialien durch das WITAJ-Sprachzentrum und den Domowina-Ver­lag überwunden werden? (das FORUM schlägt als ersten Schritt die gleich­zeitige Planung, Adaptierung und Herausgabe von Schulbüchern in beiden Sprachen entsprechend den niedersorbischen schulischen Erfordernissen vor) Des Weiteren schlägt das FORUM vor: • Die Stiftung für das sorbische Volk sollte sich beim Bund und bei den Ländern Brandenburg und Sachsen im Rahmen der Finanzzuweisung für den Ausgleich der Inflationsrate einsetzen. • Die Stiftung für das sorbische Volk sollte nicht nur Finanzen verwalten, sondern sich in gleichem Maße um die Einwerbung von Drittmitteln bemühen, die den von ihr bewirtschafteten In­sti­tutionen und Projekte zu Gute kämen. Gleichzeitig sollten Förderzusagen stärker an die Einwerbung von Drittmitteln durch die geförderten Institutionen selbst gekoppelt werden. • Das geplante Sprachserviceangebot (Übersetzungstätigkeit) sollte in die In­ter­netagentur aufgenommen werden. Dr. F. Liebo, Dr. M. Norberg,Sprecher des FORUMS NIEDRLAUSITZ Wegen der bereits bestehenden Asym­metrie lehnt das FORUM jegliche Kür­zungen von Mitteln in den sorbischen In­sti­tutionen und Projekten in der Nie­derlausitz ab. Zum vorgeschlagenen „Haus der sorbischen Sprache“: Die Zentralisierung ver­schie­dener Bereiche der Förderung läuft letztlich auf eine neue Form des Sparens hinaus. WITAJ-Sprachzentrum, Domo­wina-Verlag, Sorbische Kulturin­for­ma­tionen LODKA und SKI, Projekt­mitar­beiter, Regionalsprecher der Domo­wina und schließlich die sorbische Internet­agentur; gleicht einer bunten Mischung, die wahrscheinlich nur auf dem Papier funktioniert. Ein juristisches, inhaltliches und tarifliches Zusammengehen ist in seiner Problematik derart komplex, dass seine Beherrschbarkeit eher un­wahr­­­scheinlich erscheint. (Auch die aktuellsten Urteile des Arbeitsgerichts im Zusam­­menhang mit den Entlassungen im Sor­­bischen Nationalensemble deuten auf den fi­nanziellen Bumerang und das Desaster der Umstrukturierungen hin. Das FORUM fragt sich: wie viele finanzielle Verbindlichkeiten des SLA schon jetzt das Budget der anderen sorbischen Institutionen und Projekte einschränken?) Wie im Glücksspiel gleicht das vorgeschlagene „Haus der sorbischen Sprache“ mit den darin zu bündelnden Institutionen eher einem „Würfelbecher“ (nach Serbske Nowiny) als einem soliden Konzept. Der Beginn des Aufbaus dieses „Hauses“ steht einer Auslosung näher als einem soliden Arbeitsprozess. Die bisherige öffentliche Diskussion in der sorbischen Zivilgesellschaft stellt dieses Vorgehen generell in Frage (vgl. z.B. die Stellungnahmen der Maćica Serbska und des Sorbischen Künstlerbundes). Ehe­­malige Gutachten der sogenannten Vogt-Studie und die Empfehlungen von 7 Arbeits­gruppen, die im Auftrag der Stif­tung für das sorbische Volk über eine mögliche Zukunft der sorbischen Institutionen nachgedacht haben, wurden vollständig ignoriert. Hier wurden zeitliche und personelle Ressourcen verschwendet. Mit dem „Haus der sorbischen Sprache“ würde ein zentralistisches Konstrukt entstehen, das als solches bereits längst aus der Mode gekommen ist. Darüber hinaus würde ohne Not die für die schöpferische Arbeit notwendige Selbständigkeit der Institutionen abgeschafft werden und alle damit verbundenen Institutionen würden de jure aufhören zu existieren. Das Konstrukt „Haus der sorbischen Sprache“ entspricht NICHT den Vorschlä­gen des FORUMS. Eine Zentrali­sierung schadet immer dem kleineren Part, d.h. den Institutionen in der Niederlausitz. Es muss damit gerechnet werden, dass für die finanziell mit eingebundenen Institutionen in der Niederlausitz nicht mehr viel übrig bleibt. Wenn schon Veränderungen und Einsparungen nötig sind. Eine Netzwerk-Philosophie könnte weiterhelfen. Damit ist gemeint, dass nicht eine hierarchische Struktur aufgebaut wird, sondern dass die effektiv und kooperativ arbeitenden kleineren Einheiten erhalten und entwickelt werden, die miteinander interagieren und dadurch finanziell messbare Synergieeffekte auslösen, die erheblich zu Buche schlagen dürften.
*Vorbemerkungen* Der Artikel 28 des Grundgesetzes fordert, dass in Deutschland das „Volk im Bund, in den Ländern, in den Kreisen und Gemeinden eine allgemein, frei, gleich, unmittelbar und geheim gewählte Vertretung haben muss“. Der Aufbau entsprechender Volksvertretungen muss nach allgemeinen demokratischen Prin­zipien erfolgen, die „da oben“ müssen von unten gewählt werden. In den Verfassungen der Länder Sach­sen und Brandenburg werden die Sorben zwar als „Volk“ definiert, aber über eine eigene demokratische Volks­ver­tretung verfügen sie nicht. Sie werden lediglich von einem Dachverband sorbischer Vereine repräsentiert. Ähnliche Vereinsstrukturen hatten zum Beispiel die deutschen Minderheiten in Belgien oder Ungarn, die Samen in Norwegen, Schweden oder Finnland, was sich für den Fortbestand dieser Minderheiten sehr bald als unzureichend erweisen sollte. Im Zuge der weiteren Demokratisierung der Gesellschaft entstanden seit den 1970er Jahren in vielen europäischen Ländern so genannte Minderheitenselbstvertretungen bzw. -parlamente, die sowohl auf kommunaler Ebene als auch in der Landes-, Bundes- und Europapolitik Anerkennung finden. Das Interesse an sorbischer Politik nimmt in den gegenwärtigen Strukturen auf dramatische Weise ab. Es ist eine Ironie der Geschichte, wenn das nun gerade in einer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft geschieht. Auf der Hauptversammlung der „Do­mo­wina“ im März 2011 wurde beschlossen, die politische Interessen­ver­tretung der Sorben offen zu diskutieren. Die „Stif­tung für das sorbische Volk“ berief unter anderen eine Arbeitsgruppe, die sich mit dieser Frage beschäftige. Am 13. Juli 2011 legte sie ihren Endbericht vor. *1* *Der Endbericht der Arbeitsgruppe der Stiftung* Im Bericht wird als Modell 1 die „Kör­perschaft des öffentlichen Rechts“ mit allen Aufgaben beschrieben, mit denen sorbische Interessen vertreten werden sollen. Als zweites Modell wird die „Umorganisation der Stiftung und Stärkung der Domowina“ vorgestellt. Die bisherige Vertretung der Sorben durch die „Domowina“ – so der Bericht – hat sich „in den vergangenen zwei Jahrzehnten seit der Wiedervereinigung Deutschlands als nicht hinreichend wirkungsvoll erwiesen“, weil die Domowina als Verein nicht alle Sorben vertreten und deshalb nicht für alle sprechen kann. Man­gels allgemeiner demokratischer Wah­len besitzt sie sowohl gegenüber der Lan­despolitik (z. B. gegenüber den Schul­­schließungen in der zweisprachigen Region) als auch in den Kommunen nicht die nötige politische Legitimation. Das Modell einer sorbischen Volks­vertretung durch eine Körperschaft des öffentlichen Rechts wird von Rechts­wissenschaftlern wie Prof. Pernthaler (Univ. Innsbruck) oder Prof. Kotzur (Univ. Leipzig) als realisierbar befürwor­tet. Sie betonen, dass das Völkerrecht sogar eine Besserstellung von Minder­heitengruppen gegenüber dem allgemein geltenden „nationalen Recht“ unter­stützt.*2* Das Verfassungsressort der Bun­des­regierung steht dieser Option dagegen eher ablehnend gegenüber. Wir, die Mitglieder der Initiative für eine sorbische/wendische Volks­ver­tre­tung, wollen eine politische Entschei­dung herbeiführen. Die Initiative für eine sorbische/wendische Volksvertretung sieht in einem sorbischen Sejmik, der als Körperschaft des öffentlichen Rechts aus freien, geheimen und direkten Wahlen hervorgeht, die bestmögliche Form einer legitimierten politischen Vertretung der Sorben/Wenden. Deshalb kann hier in großen Teilen auf den Teil des Berichts zurückgegriffen werden, in dem das Modell einer sorbischen Volksvertretung durch eine „Körperschaft des öffentlichen Rechts“ favorisiert wird. *„Serbski sejmik“ – Körperschaft des öffentlichen Rechts* Das sorbische Parlament – „Serbski sej­mik“ – wird gewählt von Einwohnern der zweisprachigen Lausitz, die sich als Sorben bekennen. Für Sorben, die außerhalb des sorbischen Siedlungsgebietes leben, wird eine Sonderreglung getroffen. Die Wahlen finden zusammen mit einer Bundestags- oder Europawahl statt. Durch das Einwerfen des ausgefüllten zusätzlichen Stimmenzettels für den „Serbski sejmik“ signalisiert der Wähler sein Bekenntnis als Sorbe. Damit erreicht der Wahlakt die erforderliche demokratische Legitimation. Viele befürchten, dass sich Wähler nicht registrieren lassen oder dass keine Wahllisten existieren. Laut dem oben angeführten Endbericht ist aber bereits die Wahlteilnahme „der stärkste mögliche Akt des Bekenntnisses zum sorbischen Volk und genügt auch den verfassungsrechtlichen Anforderungen an das Demokratiegebot“.*3* Wer also seinen Stimmzettel abgegeben hat, hat sich bekannt. Dieses Bekenntnis darf laut Verfassung nicht nachgeprüft werden. Die Befürchtung, einzelne „unerwünschte“ Personen mit unlauteren Ab­sich­ten könnten an der Wahl teilnehmen oder sich gar als Kandidaten aufstellen las­sen, ist in einer Demokratie auszuhal­ten. *Eine weitere mögliche Variante – die Minderheitenselbstverwaltungen* Eine weitere mögliche Variante ist der Wahlakt auf der Grundlage von Wäh­ler­listen, die in den Kommunen erstellt werden, wie sie beispielsweise bei den Minderheitenselbstverwaltungen in Ungarn erfolgreich praktiziert wird. Dieses Prinzip, auf die deutsch-sorbische Lausitz und andere Regio­nen angewandt, würde bedeuten: Schreiben sich in einer Kommune zum Beispiel 20 bekennende Sorben in eine Wählerliste ein, ist die Kommune verpflichtet, Wahlen zur Minderheitenselbst­ver­waltung (MSV) zu organisieren. In diese MSV wer­den fünf Ratsmitglieder gewählt. Sie erhalten neben anderen Rechten und Pflich­ten (s. u.!) vor allem das Recht auf An­hörung im Kommunalparlament und das Vetorecht bei den die Minderheit betreffenden Anliegen und Entscheidungen in der Kommune. Mit dem Eintrag in die Wählerliste erlangt der Wähler politische Mitbe­stim­mungs­rechte in sorbischen Angelegen­heiten. Die Räte aller MSV stellen die Wahl­männer bzw. -frauen für das Min­der­­­hei­ten­parlament – den „Serbski Sej­mik“. *Der „Serbski sejmik“* Der gewählte „Serbski sejmik“ mit (etwa 27 bis 35) ehrenamtlichen Ratsmit­gliedern bestimmt seinen Vorsitzenden (bzw. Präsidenten), der hauptamtlich die Geschäftsstelle der übergeordneten Volks­vertretung, den „Serbski sejmik“ leitet. Die Mitglieder des „Serbski sejmik“ wählen in ihren Reihen entsprechende Ausschüsse. Der Vereinsdachverband „Domowina“ und weitere sorbische Vereine werden nicht marginalisiert oder etwa aufgelöst. Ihr Wirken ist im Gegenteil eine der wich­tigsten Stützen in der Kulturarbeit, die z. B. auf der Grundlage von Verträgen effektiv gestaltet wird. Der „Serbski sejmik“ übernimmt alle öffentlich-rechtlichen Aufgaben, die bisher von der „Domowina“ und der „Stiftung für das sorbische Volk“ geleistet wurden, wie: – die politische Vertretung der Inte­ressen der Sorben gegenüber dem Bund und den Ländern Brandenburg und Sach­sen (z. B. in der Bildungspolitik und sorbischen Schulnetzplanung, der Jugend- und Kulturpolitik, der Umwelt- und Siedlungspolitik, der Wissenschaft und Forschung, Denkmalpflege und in anderen politischen Bereichen), – die Entsendung sorbischer Vertreter in Gremien wie Rundfunkräte u. ä., – die Wahrnehmung eines („Verbands-“) Klagerechts hinsichtlich der Wahrung der Rechte der Sorben auf allen Ebe­nen, – die Wahrnehmung der durch Rechts­vorschriften der Körperschaft künftig einzuräumenden Anhörungs- und Vetorechte in sorbischen Belangen, – die Gestaltung von Rohstoff- und Um­weltpolitik und die dadurch bedingte Problematik des Landschaftswandels und der Bevölkerungspolitik, - die Vergabe von Fördermitteln an die einzelnen Zuwendungsempfänger. Die Verwirklichung dieses Mo­dells und damit die politische Selbstbe­stimmung des sorbischen/ wendischen Volkes wird durch einen Staatsvertrag zwischen dem „Serbski sejmik“, dem Bund und den Ländern Brandenburg und Sachsen zu besiegeln sein. Beschluss der Mitgliederversammlung in Schwarzkollm am 27.09.2011 _______________________________________________________________________________________ *1* http://stiftung.sorben.com/usf/110713_ENDFASSUNG_Gemeinsames_Papier_AG_KdoeR.pdf *2* Ebd., S. 3 unten: Es wird dort argumentiert, dass die Frage der Körperschaft des öffentlichen Rechts zwar nicht abschließend geklärt werden kann, aber selbst „bei ihrer Verneinung im sorbischen Siedlungsgebiet [kann] eine ‘Körperschaft des öffentlichen Rechts‘ gegründet werden […], da das Völkerrecht einer Besserstellung von Personengruppen durch das nationale Recht gegenüber dem, was das Völkerrecht selbst verlangt, nicht entgegensteht”. *3* Ebd., S. 7
srjoda, 18 januar 2012 13:00

Ceła dalšna flanka pak felujo

Ako zwenkastojecy ale nic mje­njej profundowany znajaŕ situacije w Serbach jo česki etnolog a sorabist prof. Leoš Šatava w Rozhladźe (12/2011) knigły dr. Tima Meš­kan­ka, promowěrowanego stawiz­narja na pólu serbskeje historije, zrecensěrował. Wětšy źěl jogo sło­wow mě z wutšoby powě­daju. Pśi­głosujom połnje jo­mu facitoju: „Jako standardne, wuwažene a nje­zajate stawizniske dźěło pak kni­ha wobstać njemóže.“ W rozd­źělu k tomu se knigły w Nowem Cas­niku wót jogo šefredak­tora ako „knigły lěta“ wuchwaluju. (NC, 06.12.11) Nejžwětšy problem w Meškan­kowych knigłach wiźim we tom – a na to teke aktualna disku­sija w Serbskich Nowinach po­kazujo, až se wótkwalifizěrujo a z tym wótštrofujo ceła generacija intelek­tualnych Serbow, wó­seb­­nje cłonkow SED, ale teke cłon­kow dru­gich partajow resp. njestronja­now. Na pśikłaźe Měr­ćina No­waka-Njechorńskego se to fakti­ski reducěrujo na „zahubne skut­kowanje“, a to za ceły cas NDR. Z togo mógu malsnje wu­rosć cwiblowanja – a nic jano we tom paźe – lěc jo hyšći na casu, jogo rodny dom ako muzej w Njechornju pla Budyšyna zdźaržaś a na njogo spominaś. Taka konsekwenca pak njeby žednje wót­powědowała Nowakowym wug­baśam ako wuměłc, redaktor a organizator na pólu serbskeje kultury a wuměłstwa, pśi wšej notnej kritice na wót njogo wobwliwowanej kulturnej politice. Wuwjeźenja Meškanka se w da­lokej měrje jano na to negatiw­ne a kontraproduktiwne w mjeń­šy­­no­wej politice napśeśiwo Ser­bam na jadnom boce a w stat­ko­wanju serbskich nawjeduju­cych wósobow na drugem boce koncen­trě­ruju, kenž su NDR-system pód­pěrowali. Pšašam se, chto we tych 40 lětach to slědne žednje cynił njejo. A jo scełego wobstojała sta­bil­na a znjasliwa alternatiwa, kó­­ta­­raž njeby nastaśe serbskich in­sti­tucijow a pśipóznaśe serbskego pšašanja (serbska kazń atd.) pód tegdejšymi wostojnosćami wob­grozyła? W knigłach zapóda­ne fakty, na pś. k wobchadanju ze „serbskimi nacionalistami“ a wót­powědnymi ne­ga­tiwnymi wustat­ko­wanjami na etnisku asimilaciju, słušaju bźe­ze cwiblowanja do na­šych stawiz­now. Ceła dalšna flanka pak felujo. To pótrjefijo wósebnje to, což su serbske institucije pó 1948 zwónoźeli a wósebnje na literarnem a wědomnostnem pólu producěrowali. Togodla jo se w doněntejšnej diskusiji teke z pša­wom za tym pšašało: „Pisa Timo Meškank na škodu Serbow?“ (SN, 22.12.11) Wó wjele zajmnjejše pak by było pšašanje: We kakej měrje a pód kakimi wuměnjenjami jo se serbstwo za cas NDR dalej wuwijało inkl. změniło, glědajucy na ideologiski śišć k natwari so­cializma a rownocasnje na ce­sćejše njedoźaržanje kazniskich wob­zam­knjenjow za Serbow? W decembrje 2011 jo se we wótźělenju za kulturne a socialne stawizny Serbskego instituta w Budyšynje teke prědny naśisk manuskripta Tima Meškanka „Sorbische Intellektuelle im Blick der Staatsicherheit“ diskutěrował. Tam se samsna cełkowna pozi­cija k stawiznam Serbow za cas NDR wótbłyšćujo ako teke w jogo knigłach: Njamóžomy a nje­­­smě­jomy wěcej wót spěchu­ju­­ceje narodnostneje politiki napśeśiwo Serbam za cas NDR powědaś. Aw­tor w nowem na­lě­śoj­skem pro­gramje Šule za Dol­no­serbsku rěc a kulturu ako wa­bje­­nje za swój pśednosk Die Nie­der­lausitzer Sor­ben/Wenden zur DDR-Zeit k wěs­ći dajo: „Die DDR-Zeit ab 1949 wird bis heute als eine positive Epoche für die Sorben/Wenden wahrgenommen. Neueste Forschungen auf historischem Gebiet haben den Nachweis erbracht, dass dieses tradierte Bild eine politisch gewollte Vorstellung war. Zieht man die überlieferten archivalischen Unterlagen der Institutionen von Partei und Staat zu Rate, lassen sich die Vorgänge der damaligen Epoche gut rekonstruieren, das geschönte Bild erhält merkliche Risse, die Auswirkungen auf die nationale Substanz stellen sich gänzlich anders dar, als die in der Erinnerung verbliebene Vorstellung eines blühenden nationalen Lebens.“ To se wótchyla wót doněntejš­nego, bźeze cwiblowanja teke kriti­skego pógódnośenja wuwiśa Serbow za cas NDR – a to wuraznje pó pśewrośenju 1989/90, na pś. pśez dr. Ludwiga Ele (2010: 153), dr. Edmunda Pjecha (1999) a dr. Thomasa Pastora (1997: 35, 43). Slědnjejšy jo ako wukubłany jurist nimskego pochada w swó­­­jom wědomnostnem spisu zwěsćił: „Die DDR hatte vor allem sorbische Kultur- und Bildungs­ein­richtungen stets großzügig unter­stützt“. Na dalšnem městnje wón dodajo: „Die Kulturpolitik, die die DDR gegenüber den Sorben verfolgte, ist ohne Einschränkungen als großzügig zu bewerten; dass dies auch von der deutschen Bevölkerung so gesehen wurde, führte zu der weitverbreiteten Meinung, die Sorben seien eine vom Staat verhätschelte Vorzeigeminderheit.“ Pódobnu diskrepancu namakajomy samo pśi pógódnośenju źělnych etapow we wuwiśu NDR. Tak wuzwignjo Ludwig Ela w roz­dźělu k Meškankoju, až su byli pěśźasete lěta „eine bemerkens­wert konstruktive Phase in der Nationalitätenpolitik“. To zwěsće­nje se teke maka z mójimi slěźe­njami. Slědkoju: Knigły Meškanka by dejali pśipomogaś, aby se histo­ri­ski wobraz wó NDR dalej dife­ren­cě­rował. Awtor jo se koncen­trě­rował na aspekty, kenž njejsu doněnta tak we fokusu historika­rjow stojali. Na drugem boce teke wón njejo lichy wót politiski motiwěrowanych emocijow a wósobinskich nazgónjenjow, což se we wašni pisanja wótbłyšćujo. To diskusiji rowno njetyjo. *Dr. Pětš Šurman* _________________________________ !DEJMY ZE SOBU PÓ CŁOWJESKU WOBCHADAŚ *Ku knigłam „Kultura w słužbje totalitarneho režima“ wót Timo Meškanka* We wudaśu 49/2011 Nowego Cas­nika som cytał recenziju wót G. Wieczoreka. Toś te smužki su zbuźili mój zajm se te knigły wobstaraś. Wóni su wjelgin wažne, dokulaž se zaběraju z wažneju dobu serbskich stawiznow. Awtor se zepěra na wjele faktow, citatow a žrědłow. Za toś to žurne źěło słuša T. Meškankoju wjeliki źěk. Splěśenje stareje Domowiny z SED-diktaturu jo znate. Kak jo to w detajlu funkcioněrowało, njejo hyšći žeden drugi awtor tak dokradnje pśedstajał. Wšake detajle su mě byli znate, ale to, až stasi jo tek kontrolěrowała a wuzgónjowała tu cerwjenu Domowinu, jo mě było nowosć. Čechy maju za cas socializma wuraz doba njeswoboby (njelichoty). Ja ako Dolnoserb by wužywał za njen wuraz doba njeswobody a njedowěry. Škóda, až njamamy toś te knigły w dol­noserbšćinje. By je rad na źěle w šuli wužywał. Až pśi stasi w Chóśebuzu dol­no­serbšćina jo grała rolu, to wěm wót sobuwuknika SRWŠ Chóśebuz. Raz stej dwa stasi-luźa jogo sobu wzełej na „rozgrono“ do centrale w měsće. Wón njejo kśěł nimski powědaś, na to jo pśišeł jaden tśeśi, ako jo był wjel­gin pśijazny a jo powědał w wjelgin dobrej dolnoserbšćinje. Wón jo gronił, až stasi ma se pó samskich zasadach marxistisko-leninistiskeje narodnostneje politiki ako Domowina. Wón jo sobuwuknika warnował pśed serbskim nacionalizmom, to wužywanje serbskeje rěcy w zjawnosći jo měł za w pórědku. Za mnjo, absol­wenta na SRWŠ Chóśebuz (10. lětnik) a SWW Budyšyn, jo była serbska rěc jadna niša. Som mógał studěrowaś. Město rušćiny som měł dolnoserbšćinu na SWW. Ako som był wustuděrowany a som kśěł pódpisaś źěłowe dogrono, som zmakał mań absolwen­tow ceptarstwa we wjažy šul­ske­go amta. Wóni su wordowali pio­něrske wjedniki abo hortnarje. Ja som wordował ako ceptaŕ zasajźony, dokulaž su měli kadrowe brachy za serbšćinu. To jo była wjelika gluka. Až kuždy jo musał „swóju rolu“ graś, jo znate. Mój princip jo był „telik ak jo notne“, a nic telik ak jo móžno. Njejsom zastupił do SED, w cerkwi som ceły cas wóstał, wěźecy, až by mógał wětšu karjeru cyniś, gaby šeł do SED a wustupił ze cerkwje. Zajmne za mnjo jo było, až stalinistiski wopor z „Berufsverbotom“ Werner Meškank jo dostał 2. šansu wót SED-Chóśebuz. Ako Serb jo směł źěłaś za wobwodny muzeum. Ako młody cep­taŕ serbšćiny som měł druge problemy. Te pša­we Serby njej­su byli za tu šulsku serbšćinu, dokulaž šulska fonetika jo była špatna. Ja som powědał dwě wša­ko­rakej dolnoserbskej wer­siji: tu šulsku oficialnu serbšći­nu z wjele górnoserbskimi elementami a tu našu wejsańsku ze starymi wurazami, tam a sem tek z germanizmami. We wustnej rěcy jo była lichota wětša ako w pisnej. Som pśecej pšašał: Kak groni to twója starka? Napiš mě to słowo!“ Až Serby njejsu dali swóje źiśi cesto do serbskeje wucby, som měł pśecej za wopacnu drogu, dokulaž mam serbšćinu za Bóžy dar. Se wě, k ateistam njamóžoš z tym argumentom pśiś. Som měnjecy, až cas jo zdrjały, až te „IM“ serbskego ludu, ako su doglědowali swóje krajany, by dejali zjawnje wó tom powědaś a by dejali pšosyś te wopry wó wodaśe. Njamam za pšawe, až se wina zmjeśo pód tepich. Ta politiska wina wobstoj we tom, až Serb njejo był Serboju bratš – kužda diktatura ga trjeba winiki. Se wě, až jo trjeba glědaś na historiske fakty. Chtož njama historiju, ten tek njama pśichod. Wšake stare problemy smy wót DDR derbnuli, mjazy drugim to, až serbšćina jo jano formalnje rowno­pšawna. We wjelikem šul­skem amtu w Chóśebuzu źěła skó­ro hundert luźi, ale žedna duša njamóžo serbowaś. To sam­­ske pła­śi za MBJS w Pódstu­pimje. To jo w DDR lěpjej było. Serby maju w demokratiji wuknuś, až musyš se za swóje pšawa zasajźowaś. Žedna partaja njamóžo to zrych­towaś. Nic SPD w Bramborskej a nic CDU w Sakskej. Což nje­trjebamy, su konflikty, źož Serb jo Serboju njepśijaśel, dokulaž ten drugi ma druge měnjenja a ideale. Trjebamy kulturu mjazy­cłowjeskego wobchadanja, ako se maka z demokratiju, tolerancu a cesću napśeśiwo drugemu měnjenjoju. Se wě, tak dłujko ako smy žywe, buźomy se tek waźiś, to jo cłowjeska natura. Ale to ma byś zwada, źož žeden njewopytajo druge zraniś abo zni­cyś. Dobry zachopjeńk jo dany wót T. Meškanka.*U. Gutšmidt, pśedsedaŕ towaristwa Pónaschemu*
 

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