Wenn Rabe und Elster heiraten

Von Andreas Kirschke Mittwoch, 17. Februar 2016
Glas- und Porzellanmalerin Birgit Pattoka zeigt Details aus ihrem Vogelhochzeitsbaum in der Schrotholzscheune. Der Skulej (Brachvogel) und der Škórc (Star) gelten als Brautführer. Die Sowa (Eule) wird als „Salzmeste“ beschrieben. Sie begrüßt die Gäste mit Brot und Salz. Diese Geste soll Glück bringen. Züchtjungfern – die ersten Begleiterinnen der Braut – sind Kawka (Dohle), Hawron (Rabe) und Kabija (Häherin). Fotos: A. Kirschke
Geöffnet hat Birgit Pattokas Schrotholzscheune mittwochs bis freitags 10-17 Uhr (bitte anmelden unter 0 35 71/42 68 08), weitere Informationen www.schrotholzscheune-pattoka.de.Info

Ein herzförmiges Efeublatt heftet am Stamm des Hauspflaumenbaumes. „Wjele zboža“ (Viel Glück) steht darauf. Am Vogelhochzeitsbaum in Birgit Pattokas Schrotholzscheune in Bergen zieren über 30 bemalte Eier die Äste und Zweige. Sie erzählen von einem Brautzug.

Quelle ist das 24strophige Gedicht „Ptači kwas“ (Die Hochzeit der Vögel). Es stammt aus dem Buch „Volkslieder der Sorben in der Ober- und Niederlausitz“. Leopold Haupt und Jan Arnošt Smoler gaben es 1841, 1843 heraus. Sämtliche Vögel hat die 51jährige Meisterin für Glas- und Porzellanmalerin in Eigenkreation mit Bildern auf den Eiern verewigt. „Es sind alles Eier vom Bauernhof. Das reicht vom großen doppeldottrigen Gänse-Ei über Hühner-Eier und Puten-Eier bis zum ersten Ei der Junghenne“, sagt die Bergenerin.

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