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Wenn die Federn nur so fliegen

Von Peter Becker Donnerstag, 20. Januar 2022
Zum Federnschleißen (perjedrjeśe) gehört auch ein Eierlikör. Foto: Peter Becker

Stradow/Tšadow. Wie einst die Spinte gehörte auch das Federnschleißen zu den Beschäftigungen an langen Winterabenden. Da in Gemeinschaft die Arbeit mehr Spaß macht und auch schneller von der Hand geht, traf man sich zur gegenseitigen Hilfe abwechselnd in den Bauernstuben. Frauen und auch manchmal Männer machten sich über die Federberge her, die Enten und Gänse in der Vorweihnachtszeit hinterlassen hatten. Diese Gepflogenheit findet man immer noch in den Dörfern, viele Geflügelhalter wollen nicht die Federn den Mülltonnen zuführen. Und sie mögen aus Kindertagen bewährte kuschelige und schlaffördende Naturbetten, gefüllt mit geschleißten, vom Kiel befreiten, Federn – die letzte Spende ihrer ein Jahr lang gehegten und gefütterten Haustiere.

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