Mit dem Radiergummi über die Landkarten

Von Bernd Marx Mittwoch, 12. Dezember 2018
Nach dem Vortrag hatte Dr. Gero Lietz von der Europa-Universität in Frankfurt /Oder, Zentrum für Interdisziplinäre Polenstudien (ZIP), zahlreiche Fragen und Rätsel der Anwesenden zu beantworten bzw. zu klären. Foto: B. Marx

Im Lübbenauer Kulturobjekt „Gleis 3“ erlebten etwa ein Dutzend Regional- und Heimatforscher, Ortschronisten und Interessierte, am 8. November einen besonderen Exkurs der zwiespältigen Sprachgeschichte. Sprachwissenschaftler Dr. Gero Lietz aus Frankfurt /Oder referierte über die Umbenennung der einst slawischen Dorfnamen in Deutsch klingenden Namen. Zahlreiche Erfahrungen der Anwesenden aus der „dunklen Zeit“ setzten den Diskussionsschlussakkord.

Lubnjow/Lübbenau. Mit der Machtergreifung des Nationalismus im Deutschen Reich gab es nach 1933 zahlreiche Veränderungen, Einschränkungen und Verbote, um auch die national-sozialistische Politik, Ideologie und „Kultur“ in das Land zu tragen. So wurden in den Jahren 1937/38 insgesamt 57 Orte in der damaligen Provinz Brandenburg sowie 79 Orte in Sachsen/Niederschlesien per Gesetzesbeschluss umbenannt. Die Dörfer, die einst ihre Namen auf Grund von regionaler, geografischer, hydrologischer oder botanischer Identität trugen, erhielten nun deutsch klingende Ortsbezeichnungen.

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